Die Brustvergrößerung mit Eigenfett

Definition Brustvergrößerung mit Eigenfett

Bei der Brustvergrößerung mit Eigenfett (auch Mammaaugmentation oder Lipotransfer gennat) wird an einer anderen Körperstelle Fettgewebe schonend abgesaugt, das dann entsprechend aufbereitet in die Brust injiziert wird. Dabei ist kein Implantat nötig. Das injizierte Fettgewebe wächst an das vorhandene Fettgewebe an und kann die Brust bis zu einer Körbchengröße mehr vergrößern.


 

Für wen ist die Brustvergrößerung mit Eigenfett geeignet?

Für Frauen, die

  • Konturdefekte und Volumenmangel beheben möchten
  • eine leichte Vergrößerung der Brust (eine Körbchengröße mehr) anstreben
  • eine asymmetrische Brust korrigieren möchten
  • genügend Fettgewebe zur Entnahme an Bauch und Po zur Verfügung haben
  • Problemen mit Silikonimplantaten oder Allergien dagegen haben
  • einen Ersatz für Implantate bei deren Entfernung brauchen
  • eine Nachbildung nach krankheitsbedingter Mastektomie benötigen
  • keine starke Gewichtsabnahme anstreben
  • nicht schwanger sind oder planen bald schwanger zu werden
  • in guter körperlicher Verfassung sind
  • vorzugsweise Nichtraucher sind

 

Was passiert bei der Brustvergrößerung mit Eigenfett?

Im ersten Schritt wird zunächst an vorher geprüfter, geeigneter Stelle (Hüfte, Beine, Bauch, Po) eine Liposuktion (Fettabnahme) durchgeführt.

Mit unserer Methode, der wasserstrahl-assistierten Liposuktion (WAL), wird besonders schonend das Fettgewebe von dem umliegenden Gewebe trennt und das Fett in Kollektoren gesammelt.

Das abgesaugte Fett wird verfeinert und gewaschen und unbrauchbare Öl- und Blutbestandteile werden verworfen. Dieses aufbereitete Fett wird mit dünnen Kanülen durch sehr kleine Hautschnitte in das Brustgewebe direkt unter die Brusthaut hinter die Brustdrüse injiziert.

Wir empfehlen bei dieser Operation eine Vollnarkose, da Untersuchungen zu dem Ergebnis kamen, dass örtliche Betäubungsmittel einen negativen Einfluss auf die Anwachsquote der Fettzellen im Brustgewebe haben können.


 

Was sollte man vor der Operation beachten?

Bei Gefäßerkrankungen, Venenstauung oder Blutgerinnseln müssen besondere Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Brustkrebserkrankungen in der Familie müssen auch im Vorfeld besprochen werden. Wenn Allergien bestehen (gegen Medikamente, Salben, Pflaster etc.) muss dieses auch vorher kommuniziert werden.

Vermeiden Sie zwei Wochen vorher die Einnahme von Aspirin und acetylsalicylsäurehaltigen Medikamenten.


 

Welche Vergrößerung kann durch die Operation erreicht werden?

Das Wachstum um eine Körbchengröße ist realistisch, wenn genug Fett vorhanden ist.

Ein weiterer Aufbau ist zu einem späteren Zeitpunkt je nach Kondition möglich.


 

Was muss ich direkt nach der Operation beachten?

Durch ein Spezialtape wird nach der Operation Halt gegeben, damit sich das Fett nicht verschiebt, sich Flüssigkeit ansammelt oder Unregelmäßigkeiten/ Knötchen entstehen. Die Haut muss sich an das neue Volumen anpassen und die Fettzellen müssen einheilen, daher werden bestimmte Zonen durch das Spezialtape entlastet. Wärme wirkt sich positiv auf den Heilungsprozess aus. Für den Bereich der Fettabsaugung wird ein Kompressionsmieder benötigt.

Die kleinen Narben verblassen schnell und sind nach ein paar Monaten kaum mehr zu erkennen.

Sie sind nach der Operation nicht fahrtüchtig. Bitte lassen Sie sich abholen. Sie sollten danach nicht zu aktiv sein, normale Aktivitäten (Spaziergang) sind möglich.

 

Nachsorge

6 Wochen nach der OP soll auf Sport und körperliche Anstrengungen verzichtet werden, damit der Einheilungsprozess nicht gefährdet wird.

8 – 10 Wochen darf keine Sauna oder Solarium besucht werden.


 

Wann kann ich nach der Brustvergrößerung wieder arbeiten?

Je nach Belastung der Arbeit und Kondition der Patientin kann nach 3 – 7 Tagen wieder mit der Arbeit begonnen werden. Die Empfehlung ist aber, sich eine Woche Auszeit zu nehmen und sich zu schonen. Das beinhaltet auch die Umverteilung von Aufgaben zuhause, wenn möglich (Kinderbetreuung, Einkaufen, Putzen).


 

Wann kann ich die ersten Ergebnisse sehen?

Nach ungefähr 2 Wochen kann man etwa 80 % des Ausmaßes erkennen. Das Endergebnis ist zwischen 6 und 12 Monaten zu sehen. Die Größe der Brust nimmt zunächst etwas ab, da nicht alles Fett anwächst. Nach 3 - 5 Monaten ist sie aber im Endstadium und verändert sich danach nicht mehr.


 

Wie lange hält die Brustvergrößerung mit Eigenfett?

Die Vergrößerung hält ein Leben lang. Der Abbau in den ersten 12 Monaten beträgt etwa 20 – 30 %, daher wird etwas mehr injiziert. Das Eigenfett, das anwächst, verhält sich genauso wie das bereits vorhandene Fett in der Brust.


 

Kann ich nach der Brustvergrößerung mit Eigenfett stillen?

Je nach Brustoperation kann es passieren, dass die Stillwahrscheinlichkeit um 10 % sinkt.


 

Ist das Brustkrebsrisiko erhöht nach einer Brustvergrößerung mit Eigenfett?

Es gibt keine Indikatoren für eine Erhöhung des Brustkrebsrisikos nach einer Brustvergrößerung mit Eigenfett. Es können danach auch Mammographien im Rahmen der Krebsvorsorge durchgeführt werden.

Es wird empfohlen, im Vorfeld eine Mammographie oder Ultraschalluntersuchung durchzuführen, um einen Vergleich zu nach der Brustvergrößerung zu haben. Bei jeder Operation an der Brust entstehen im Bereich der inneren Narben sich kleinste Verkalkungen, die aber bei der Mammographie gut von anderen Mikroverkalkungen zu unterscheiden sind.

Alle wichtigen Informationen auf einen Blick

Operationsdauer 2 - 3 Stunden
Klinikaufenthalt ambulant/ stationär
Narkose Vollnarkose
Genesung Tragen eines Stütz-BHs
  Keine sportlichen Aktivitäten innerhalb von 6 Wochen
  Tragen eines Kompressionsmiders für die Stelle der Fettabsaugung
  Nicht der Sonne aussetzen oder ins Solarium für 12 Wochen
  Schwellungen bis zu 3 – 5 Wochen
Arbeitsfähigkeit nach etwa einer Woche